Steigerungsproblem

      Steigerungsproblem

      Hallo,
      bisher überzeugen mich die drei Folgen der vierten Staffel noch nicht.
      Ich finde es gibt ein Steigerungsproblem und meine das Ganze scheint sich tot zu laufen.

      Der Arbeitgeber von Walt und Jesse wird die beiden los werden wollen sobald er Ersatzköche findet, bedeutet das
      was Walt ja auch versucht er muss ihm zuvorkommen und Ihn töten oder töten lassen.

      Skyler wird sich um das Geldwäscheprojekt kümmern und Jesse kommt mit dem Geld nicht klar nimmt wieder Drogen und scheint so auf den Exit zuzudriften.

      Der DEA-Mann (name vergessen) wird sehr wahrscheinlich im laufe der Staffel wieder laufen können und sich vorher in die Akten eingearbeitet haben und dem Labor immer näher kommen.

      Soviel zu Bestandsaufnahme.

      Was nicht mehr möglich ist ist das Jesse und Walt zusammen kochen und auf der Straße landen, um sich dort durch zu schlagen und für
      das jetzt ja auch nicht mehr notwendige Geld zu sorgen.
      Die beiden sind jetzt in den höchsten Kreisen sie können diese übernehmen also selbst zu Chefs werden, wenn sie den Farbigen (name vergessen) und seinen Killer ausschalten oder das Unternehmen fliegt auf, sie haben kein Geld mehr und stehen bei Null wobei Walter ja
      keinen Lebensstiel hat den er schützen muss und auch keinen Krebs mehr.

      Es gibt kein konkurierendes Methlabor zu dem Walt gehen könnte.

      Also entweder es gibt ne krasse Wendung, wie das Konkurenten, zu dem Methlabor, auftauchen die Ihren Stoff produzieren und Verteilen wollen, die Walt nutzen kann um seinen jetzigen Arbeitgeber aus zu schalten oder durch die DEA fliegt das Labor auf und das bestehende Problem das der jetztige Chef die beiden auf lange Sicht töten wird löst sich so.

      Das Jesse durchdreht ist ja ab zu sehen.

      Ich finde also derzeit das es wenig Optionen gibt und sich die Serie tot zu laufen scheint weil es vorrausschaubar wird bzw. ist.
      Es sind gerade mal 3 von 13 Folgen ausgestrahlt worden und du meinst genau zu wisen, wie alles weitergeht? Breaking Bad nimmt sich Zeit. Das kann man annehmen oder man kann rummosern.
      Was Breaking Bad gut tun würde, wäre etwas weniger fanatische Fans. Denn die ganze Rumspekuliererei und das Sekunden-zählen bis zur nächsten Folge, baut eine Erwartungshaltung auf, die unmöglich erfüllt werden kann. Wenn man sich stattdessen vollkommen unbedarft, ohne Erwartungen und nur mit Neugier die Episoden ansieht, ist man im Endeffekt sehr viek zufriedener. Man nimmt offener auf und weiß zu schätzen, was einem gegeben wird.

      Breaking Bad entwickelt sich, in eine Richtung, die eigentlich logisch ist, aber dennoch schwer vorherzusehen ist. Ich zweifle nicht an dem Unterhaltungspotenzial dieser Serie, ich schau einfach geduldig weiter. Ja, es wird nun keine irrwitzigen RV-Fahrten durch die Wüste mehr geben und auch keine heiklen Koch-Aktionen unter denkbar schlechtesten Bedingungen; das Spiel hat sich nunmal geändert. Nur wird es eben nicht leichter, sondern immer vertrackter und komplizierter. Die Bombe kommt noch, das kannst du mir glauben.

      Ich lese oft (auch schon während der dritten Staffel), Breaking Bad verliere den Kurs, solle wieder zurück zu seinen Wurzeln kehren, ist nur noch üblicher TV-Müll, etc.
      Ich kann das nicht nachvollziehen... Es ist doch nur natürlich, dass sich die Dinge weiterentwickeln, sich verändern. Nur weil einem die Entwicklung nicht schmeckt, sagt das nichts über die Qualität einer Serie. Solange es gut verkauft wird, es authentisch ist, kann man dem Zuschauer alls präsentieren, er wird es fressen. Und BB macht es sich doch wirklich nicht einfach. Aber die Geschichte kann nicht nur auf dem Kleindealer-Niveau bleiben, nicht bei Walters Charakter. Gilligan sagte, dass sich die Geschichte von alleine weiterentwickelt. Sie schreiben es nieder, aber die Fäden spinnen sich selbstständig weiter. Es gibt nichts daran zu kritisieren, absolut nichts. Über die Machart kann man gerne diskutieren, über die Atmosphäre, die Authentizität, die Musik; aber Breaking Bad zu verurteilen, wenn man noch nichtmal zuende gesehen hat (das ist, als würde ich einen Film abschalten, nachdem ich 10 Minuten gesehen habe) ist einfach nur ungerechtfertigt. Hab Geduld und schau weiter zu.

      "Gott hätte die Welt nicht erschaffen, wenn sie nicht unter allen möglichen die beste wäre."
      Gottfried Wilhelm Leibniz

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Neverman“ ()

      Vielen Dank für deine Antwort und Meinung.

      Also unter uns: ich finde Breaking Bad genial, habe es erst vor einigen Monaten entdeckt und die drei Staffeln hintereinander weg geschaut.

      Die Serie fing ja schon geil an allein, in der zweiten Folge mit der Entsorgung der Leiche... dann der immer wieder auftauchende menschliche Aspekt also das Walt als gescheiterter Wissenschaftler und Lehrer ja bestimmte Ideale und Werte verfolgt - also bei allen phantastisch anmutenden Scenen, wie das in die Luft jagen von Tukkos Büro, hat es viel Erdung.

      Jetzt zu deiner Meinung: es ist erstmal gut dass es sich "natürlich" weiter entwickelt, diese machart ist teil der serie aber das was ich vior diesem Hintergrund vermute ist eben das die Spielrume eng werden.

      Will nicht sagen das meine Erwartungen enttäuscht wurden aber
      es wäre doch viel logischer wenn Walt und Gus sich weil sie intellektuell auf einer Ebene sind, zusammen geschlossen hätten und
      den kampf gegen die anderen bestehenden drogenproduzenten führen würden.
      der weg ist jetzt verbaut.

      jetzt kann walt nur an gus stelle treten und seine position einnehmen.

      der feind des hauptdarstellers muss am ende "verlieren"

      das schöne ist ja auch wenn das offensichtliche sich anders ergibt.

      bei the wire und die serie spielt in meinen augen in der selben liga war nach der fünften staffel schluss,
      weil nicht weiter erzählt werden konnte, ein wunder, wie man the shield so weit weiter erzählen konnte ...

      sind weitere staffeln für bb schon bewilligt und finanziert?

      partizipator schrieb:

      sind weitere staffeln für bb schon bewilligt und finanziert?

      Noch nicht. Weder eine fünfte noch eine sechste Staffel (siehe dazu: [News] Keine 6. Staffel?)

      Zum Thema: Ich kann beide Seiten verstehen. Neverman hat es sehr schön beschrieben: Die Fanbase von BB ist so fanatisch und kann es so gut nie abwarten, dass eine Erwartungshaltung aufgebaut wird, der selbst diese - fantastisch durchdachte, detailliebende und handlungsgeladene Serie "Breaking Bad" - nicht gerecht zu werden vermag. Das ist schade und unverständlich, da es meiner Meinung nach kaum eine Serie gibt, die einen so hohen auch intellektuellen Standard erfordert, eben einen Sinn für das, was dahinter steht. Denn das Offensichtliche passiert bei BB eben nie. Man muss sich auch eine Menge selbst erarbeiten (nachdenken) als Zuschauer. Gerade diese Mixtur aus Unerwartetem und Eigenleistung macht meiner Meinung nach BB zu dem, was es zur Zeit ist.

      Also kann ich - wie Neverman - nur dazu raten, etwas gelassener an die Episoden heran zu gehen. Sucht euch etwas leichtere Kost (Serie, z. B. eine Sitcom oder so), die euch die Zeit vertreibt bis es wieder Sonntag ist. Wenn über die Woche schon so heftig spekuliert und konstruiert wird und es dann am Ende doch ganz anders kommt, ist man unter Umständen wie hier im Thread auch beschrieben einfach enttäuscht.

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      Jetzt zu deiner Meinung: es ist erstmal gut dass es sich "natürlich" weiter entwickelt, diese machart ist teil der serie aber das was ich vior diesem Hintergrund vermute ist eben das die Spielrume eng werden.

      Das glaube ich noch nicht. Vince Gilligan hat in einem Interview erwähnt dass er Material für 5 Staffeln habe und deshalb nach 5 Staffeln Schluss machen will.
      Deshalb glaube ich nicht dass alles so kommt wie es logisch erscheint und noch die eine oder andere Bombe platzen wird.
      Ruhigere Folgen wie die letzten beiden hat es schon öfter in früheren Staffeln bei BB gegeben, ich weiss nicht warum das gerade jetzt ein Problem sein soll.

      Sollten es mehr als 5 Staffeln werden, könnte es passieren dass der Spielraum extrem begrenzt wird. Aber wenn Vince Gilligan sagt er habe Material für 5 Staffeln vertraue ich ihm erstmal, dass da noch Wendungen und Handlungen kommen die spannend und durchdacht sind.
      ich glaube nicht, dass es ein steigerungsproblem gibt.

      die auseinandersetzung mit gus (nicht die zeit mit gus, in der gekocht wurde) dauert etwas länger als wir es von tuco, (domingo) gewohnt sind. das mag ja etwas langweilig sein aber es ist nur der anlauf für packendere episoden.

      eine steigerung wäre z.B durch die beseitung von gus durch mexikanische kartelle, die dea, den krebs möglich. ich sehe da noch viel spielraum.
      kann den topicersteller in der hinsicht verstehen, wenn man erst vor kurzen angefangen hat BB zu schauen und dann gleich alle 3 staffeln angesehen hat, kommt es einem bestimmt so vor als sei die 4. etwas langweilig.

      ich persönlich sehe das natürlich anders ! mich begleitet BB aber auch schon seit 2007
      Also ich finde, dass man die Serie von Staffel 1 bis Staffel 3 auf keinen Fall an einem Stück durchgucken darf. Ich hab mir beim ersten mal schauen immer mindestens ein Tag Pause zwischen den Folgen genommen. Zum Nachdenken, zum Revue passieren und zum wirken lassen.
      Ich nehme mir die Zeit!

      Anderst als bei the wire, da schau ich mir eine Staffel fast am Stück an. Und ich will seither niemals nach Baltimore ziehen, neve ever. Baltimore ist häßlich.
      Mmh, The Wire lässt sich nur bedingt mit BB vergleichen.^^
      Ich habe die Serie auch in einer Woche durchgesehen, The Wire war die erste Serie seit Breaking bad, die mich wirklich derart gefesselt hat.^^
      Von der Erzählstruktur und dem Tempo sind die Serien vielleicht ein bisschen vergleichbar, aber The Wire ist ja mehr als nur die Geschichte einer Polizeieinheit. Es ist ein Sittengemälde, eine Gesellschaftsstudie, ein Stadtportrait! Ähnlich wie bei Treme schimmert am Ende immer eine unglaubliche Zuversicht durch und eine Liebe für diese Stadt, sie so zerrissen, so verrückt und gewalttätig ist. The Wire bekam den Bogen gut zuende gespannt, auch wenn die 5. schon fast ein wenig zu fantastisch wirkte. Das kann man nur leider erst dann beurteilen, wenn man die Serie zuende gesehen hat und dann noch ein wenig Abstand gewinnen konnte. Anders als das 'Was' ist bei solchen viel wichtiger das 'Wie'. Und solange Breaking Bad das gut rüberbringt, bin ich bereit, noch so abwegige Wendungen hinzunehmen.

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