Die Wandlung des Jesse

      Die Wandlung des Jesse

      Im Episodenthread zur Episode S04E01 wurde es schon angedeutet, hier möchte ich es gerne mit euch vertiefen. Jesses Verhalten hat sich in der ersten Episode grundlegend verändert. Er wirkt absolut abgeklärt, auch wenn er zu Beginn (Szene mit Gale) alles andere als einen kühlen Kopf hatte. Grundlage für meine Annahme und weitere Analysen sollte vor allem das Gespräch zwischen Walter und Jesse zum Ende von S04E01 sein, in welchem sie in einem Diner sitzen und Jesse Pfannkuchen isst.

      Dort - anders als zuvor - ist Jesse völlig cool. Er wirkt eiskalt und doch abgebrüht. Zeigt keine Regung, anders als Walt. Jesse zeigt Weitsicht, die man zuvor ausschließlich von Walter kannte. Er diskutiert sachlich mit Walter über die Zukunft mit Gus und das diese wohl kaum reibungslos und einfach werden wird, ja sie möglicherweise sogar das Leben kosten könnte.

      Was denkt ihr über diese Szene? Wird Jesse ab sofort ein anderer sein? Ein eiskalter Killer, dem die Drecksarbeit nichts mehr ausmacht und der fortan berechnet und durchdenkt, was er tut? Dies stünde im krassen Kontrast zu den vorangegangenen Staffeln, in welchen er phasenweise rein von Kurzschlusshandlungen geleitet war und damit verbunden (man denke an die Plastikwanne bei der "Beseitigungsaktion" zurück) Fehler mit erheblicher Tragweite machte.

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      also wie auch in dem topic zu S04E01 denke ich das jesse nun mittlerweile 4-5 menschen aus seinem umfeld hat sterben sehen.
      damals als tuco seinen homy dermaßen aufs maul gehauen hat ..
      dann die geschichte mit jane
      dann die mit dem kleinen seiner "neuen" perle
      dann die strory als walt die beiden dealer von gus uber den haufen fährt
      und schließlich er selbst und die aktion mit gus und viktor.

      alles in allem ziemlich viel tot in der letzten zeit, da verwundert es nur wenig das er, je öfter er dem tot begentet, auch immer abeklärter wird.
      kann aber auch mit andren sachen zusammenhängen. denke aber das es das ist.

      Es ist aber auch bekannt, dass das in der Staffel nicht lange anhalten wird und er sich in exzessive Partys flüchtet. Verdrängungsmechanismus zum Selbstschutz würde ich sagen.

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      Wie schon in irgendeinem Interview von irgendeinem Schauspieler von BB angekündigt, " wird aus dem Schüler ein Lehrer".

      Mich hat es auch erstaunlich überrascht, dass Jessie im besagten Gespräch mit Walter so locker war, war er nach dem Tod von Gale doch total geflashed, geistesabwesend und geschockt. Gründe wurde oben schon genannt.

      Einmal hatte er ja nur zugesehen wie einem Junkie der Kopf zermatscht wurde und er "wollte einfach nur vergessen" ; was dann den Heroinkonsum als Folge hatte.
      Bis jetzt brauchte er noch keine Drogen um das Geschehene zu verarbeiten, ich denke mal, dass hier diese berauschenden Parties eine wichtige Rolle spielen.

      Ich glaube nicht das er sich großartig verändern wird bzw. sein Charakter.
      Das würde auch nicht in die Rolle des Jesse passen und die Serie auch grundlegend verändern und (meiner Meinung nach) langweillig werden.
      Eiskalte Killer gibt es schon genug,die Story lebt (hauptsächlich) von zwei Charkteren in die sich jeder hineinversetzen kann.

      Teile eher weniger die Meinung das Jesse sich weiter Entwickelt. Sehe es eher so, das er einen Schritt nach vorne, dafür aber wieder 2 zurück geht. Als beleg soll seine Ansprache am Anfang der 3.Staffel dienen, wo er aus der Entzugsklinik entlassen wird und zu Walt sagt, er Aktzeptiere nun wer er ist, der Böse (1.Schritt vor). Als er das Meth klaut und in der Therapiegruppe unter das Volk bringen will schafft er es nicht, Andrea das Meth zu verkaufen (1.Schritt zurück). Ebenso Mangelt es ihn an Professionalität da er die Dealer trotz Anweisung von Gus umbringen will (2.Schritt zurück).

      Jesse ist der für mich am wenigsten Entwickelte Charakter - abgesehen von seinen Methkochkünsten. Sein Verhalten in Staffel 2+3 hätte ebenso bereits in Staffel 1 geschehen können. Er ist weiterhin Impulsiv und Kurzsichtig. Seine Reflektion auf die aktuelle Situation in S04E01 zeigt nur, das er den Markt und dessen Abhängigkeiten versteht. Das tat er aber auch schon als Walt ihm in der 2.Staffel dazu drängt zu expandieren und dieser sich vehement dagegen wehrt. Sein Drogenproblem hat er außerdem immmer noch nicht unter Kontrolle, was zeigt das er immer noch nicht aus seinen Fehlern gelernt hat und immer noch der zerbrechliche Junge kleinkriminelle ist, der er zu Anfang war. Lediglich durch Walt's manipulative Art scheinen seine Aktionen "fortschritt" vorzutäuschen.

      Er prepariert 3 Lines für Skinny-Pete, Badger und sich selber. Denke das ist Anzeichen genug, außerdem wieso sollte er Drogen bei sich haben? Ist jetzt nicht grad wie bei"Guten Freunden gibt man doch ein Küsschen"...

      Im Übrigen ein wunderschöner Schnitt wo Badger zum Schnupfen ansätzt und Skinny Pete, der vorher ablehnte, völlig High wieder hochkommt. :D

      das er bereits rückfällig geworden ist sieht man bereits in Half-Messures, daher müsste man es nicht grad zeigen. Ebenso, wie will er ohne Drogen 3 Tage lang Durchfeiern?? Beim erneuten angucken mein ich erkennen zu können, das er sich während badger und pete über nazi-zombies unterhalten ebenfalls nach vorne beugt und in der nächsten einstellung sich die nase reibt, was ich jetzt als hinweis auf drogenkonsum werte.

      Ich finde auch, dass man seinen erneuten Drogenkonsum eher aus dem Kontext schließen muss, da er nie direkt zu sehen ist. Was mich - wie meine Vorredner - verwundert, ist die Tatsache, dass man den Konsum ja gar nicht kaschieren müsste. Man ist es ja von Jesse gewöhnt. Wieso also wird es nie direkt gezeigt? Nimmt er tatsächlich Drogen? Bei dem Gespräch mit Andrea (und dem Sohn im Auto) wirkt er klar, obwohl das mitten in einer der ausgelassenen Partys stattfindet. Keineswegs wirkt er wie auf "Wolke Sieben".

      Ich hoffe, dass man da in irgendeine Richtung eine Auflösung in den nächsten Folgen erhalten wird. Definitiv kann ich bislang den Drogenkonsum von Jesse weder bestätigen noch negieren.

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      Meiner Meinung nach ist Jesse nicht zu einem eiskalten, gefühllosen Killer mutiert. 4x01 war eine Folge bei der es nicht darum ging zu zeigen wie er den Mord verarbeitet, sondern die ganze Folge war irgendwie in eine Art Schockstarre über den Mord an Gale gehüllt. Es wurde auch allgemein wenig geredet. In der Folge hat es einfach keinen Platz mehr gehabt für Gefühle und Aufarbeitung, was ja dann in der nächsten Folge begann.

      In 4x02 hat man ja gesehen wie Jesse den Mord mit seinen Parties versucht hat zu verdrängen und am Ende als er allein war ist es trotzdem über ihn gekommen. Es gibt ja verschiedene Phasen die ein Mensch durchlebt wenn er ein Trauma zu verarbeiten hat. Ich glaube eins davon ist Verdrängung. Wut und Selbsthass z.B kommen sicher auch noch. Es war auch sein erster Mord, bei den anderen Morden war er "nur" dabei oder betroffen, hat aber selbst nicht getötet. Das ist für ihn ein völlig neues Kaliber.

      Nein ich glaube das sind die Phasen die jemand durchmacht wenn er eine Krankheit hat und erfährt dass er bald sterben wird.

      Ich meinte die Phasen der Krisen

      1. Schockphase (Fernhalten der Wirklichkeit, Verleugnung der Realität)
      2. Reaktionsphase (Stellen der schmerzlichen Tatsachen und Anwendung von Abwehrmechanismen wie Verleugnung, Ausbildung einer Sucht oder Krankheit, Verdrängung oder Regression)
      3. Bearbeitungsphase (Ablösung von alten Bedürfnissen)
      4. Neuorientierungsphase (Ersetzen des Verlustes durch neue Objekte oder Personen)

      Schockphase hatten wir bei 4x01, Verdrängung bei 4x02.